In beinahe jedem Musical gibt es ein oder zwei unvergessliche Hauptsongs. Man hat sie gleich im Ohr, wenn man etwa Titel wie „König der Löwen“, „West Side Story“ oder „Das Phantom der Oper“ hört oder liest. Die Neusser Musicalwochen 2022 werden dieses Phänomen toppen! Denn in der Eigenproduktion „This is me – der Vorhang fällt“ gibt es nicht das eine wiederkehrende Motiv, sondern gleich Dutzende Songs, die man spätestens nach dem dritten Takt erkennt und am liebsten mitsummen würde…
„Es handelt sich um ein reines Jukebox-Musical“, erklärt Jannike Münstedt, die zum ersten Mal die Band alleine leitet. Seit 2014 ist sie selbst als Musikerin, Darstellerin und zuletzt Assistentin bei den Musicalwochen dabei. „This is me“, angesiedelt in der Zirkuswelt, hat keine eigens komponierte Musik. Vielmehr wurden Songs aus den aktuellen Charts und aus Rock-Pop-Klassikern zusammengestellt, die perfekt in die Handlung passen. Darunter „Always Remember Us This Way“ von Lady Gaga, „The Show Must Go On“ von Queen, „The Greatest Show“ aus The Greatest Showman oder „Chandelier“ von Sia.
Mit Adrian Benten (Schlagzeug), Linus Gierling (E-Gitarre), Tim Heins (Bassgitarre), Leo Möhle (Gitarre/Keyboard), Lukas Odendahl (Piano), Jonas Salamon (Keyboard und Gitarre), Christoph Stienen (Saxophon) hat Jannike „Leute in der Band, auf die man sich verlassen kann. Sie haben die Stücke und ihre Instrumente einfach `drauf“, freut sich die Bandleiterin. Nun geht es um das richtige Arrangement, den Zusammenklang. Auch eigene Ideen können noch eingebracht werden. „Spannend wird es dann, wenn wir mit dem Ensemble zusammenkommen, das hat so eine besondere Dynamik, es fügt sich und wird am Ende sehr schön“, weiß Tim am Bass. Er macht schon seit 2017 bei den Musicalwochen mit, die jährlich in Kooperation zwischen dem Kulturforum Alte Post und der Musikschule Neuss entstehen. Adrian ist ebenfalls „ein alter Hase“ und zum vierten Mal dabei, andere sind ganz neu in der Musicalwochen-Band, aber seit Jahren an der Musikschule oder anderswo musikalisch aktiv.
Bis zur Premiere am 19. August wird es noch viele Probentermine in der geben. Knifflig wird noch die Aufteilung der Musiker, links und rechts der Bühne in der Alten Post. Und erstmals „wird die Band in coolen Kostümen auch szenisch in das Stück eingebunden“, verrät Jannike Münstedt.
Karten kann man ab sofort bestellen unter 02131 904122 oder per Mail an info@altepost.de.
Neusser Musicalwochen bringen dieses Jahr ein eigenes Pop-Song-Musical auf die Bühne
Ferienzeit – Probenzeit! Mit großem Engagement arbeiten die jungen Darstellerinnen und Darsteller der Neusser Musicalwochen 2022 gerade an einer Eigenproduktion. Sie wollen ihr Publikum mit einem Stück aus der Zirkuswelt begeistern. Wer dabei an peinliche Clowns oder fragwürdige Tierdressuren denkt, liegt falsch: Gemeinsam mit dem Leitungsteam haben die Darstellenden ein Stück erarbeitet, das hinter die Kulissen blickt und unter die Haut geht.
Und so startet die Handlung: Die ehrgeizige Zirkusdirektorin Cleo Goldcage und ihr Ensemble stecken in finanziellen Schwierigkeiten. Durch Publikumslieblinge wie die berührende Camille oder die talentierte, aber arrogante Isobel hält sich die Gruppe vorerst über Wasser. Die steigende Anspannung und der Druck der Außenwelt werden zur Belastungsprobe. Als es auch noch Cleos Tochter Sam weg vom Zirkus zieht, steht die Zukunft des Ensembles auf dem Spiel…
Welche existenziellen Fragen, welche Optionen und Wendungen, welche dramatischen und poetischen Momente sich aus diesem Stoff ergeben, kann man an neun Terminen im Kulturforum Alte Post live erleben. Die Premiere ist am 19. August um 20 Uhr, weitere Aufführungen finden statt am 20. August (20 Uhr), 21. August (15 und 19.30 Uhr), 9. September (20 Uhr), 10. September (15 und 20 Uhr), 11. September (15 und 19.30 Uhr).
Auf der Bühne präsentieren sich Viviane Albert, Elza Amanuel, Carolina Bugelli, Tom Eichhorn, Rebecca Griese, Sophie Halbhuber, Diana Hartwig, Simeon Heyderhoff, Yola Kirsten, Sonja Klempert, Lieselotte Kons, Theresa Koster, Antonia Krapp, Hannah Kruse, Navid Masoudian, Jana Meskes, Sina Rohde, Luca Römer, Paola Ruh Rodriguez, Louisa Schultz, Kyriaki Sismanidou und Natalia Stellmach. Die Technik betreuen Amadeus Sektas und Finn Leonhardt, um Bühne und Kostüme kümmert sich Tina Bundkirchen, die musikalische Leitung haben Jannike Münstedt und Eddy Schulz, Stefanie Lenz ist für die Choreographie zuständig, Regie und Koordination liegen in den Händen von Dennis Palmen. Gefördert werden die Musicalwochen – einer über Jahrzehnte bewährten Kooperation zwischen der Musikschule Neuss und dem Kulturforum Alte Post – in diesem Jahr aus dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“.
Karten bekommt man unter Telefon 02131-904122 oder per Mail an info@altepost.de zum Preis von 20 Euro/ 12 Euro ermäßigt/ 5 Euro für Schülerinnen und Schüler der Alten Post und Musikschule. Schülerinnen und Schüler unter 18 Jahren haben freien Eintritt.
„Wer Popsongs mag, wird unsere Musicalproduktion feiern“, da ist sich Kyriaki Sismanidou sicher. Die Dreißigjährige steht zum zweiten Mal bei den Musicalwochen auf der Bühne und ist dem Publikum u.a. als „Motomouth Maybelle“ aus der Vorjahresproduktion „Hairspray“ in bester Erinnerung. Sie und Jana Meskes (31), die ebenfalls 2021 zum ersten Mal bei den Neusser Musicalwochen dabei war, sind die ältesten Darstellerinnen der diesjährigen Musicalwochen-Produktion. Folgerichtig spielen sie auch die „älteste“ Figur auf der Bühne: Zirkusdirektorin Cleo. Wie alle Ensemblemitglieder haben die beiden Darstellerinnen die Rolle entscheidend mitentwickelt. „Cleo ist eine starke Frau, unabhängig, mit einer künstlerischen Vision“, verrät Jana, die ebenfalls zum zweiten Mal bei den Musicalwochen mitwirkt. Starke Songs sind Cleo auf den Leib geschrieben (darunter Soli aus „The gratest Showman“ oder Stücke von „Adele“ bis „Queen“)und werden von Kiki bzw. Jana interpretiert. Wo eine starke Mutter agiert, hat es eine Tochter nicht immer leicht… so spielt „Sam“ (Sonja Klempert, Bildmitte und Sina Rohde, nicht auf dem Foto) mit dem Gedanken, den Zirkus zu verlassen. Gefährdet sie damit die Zukunft des ganzen Unternehmens?
Natalia Stellmach (21, Bildmitte) und Diana Hartwig (15, fehlt auf dem Foto) schlüpfen bei den Neusser Musicalwochen 2022 abwechselnd in die Rolle der arroganten „Isobel“. Dass die Figur so ehrgeizig, zielstrebig, dominant und verletzend ist – haben sie sich selbst ausgedacht. Da es sich diesmal um eine Eigenproduktion handelt, konnten die Ensemblemitglieder selbst Figuren entwickeln, die rund um die Zirkuswelt angesiedelt sind. Dass sie die Isobel jetzt auch selbst spielen dürfen, finden Beide toll. Für Natalia ist es nach „Alice“ und „Hairspray“ die dritte Teilnahme an den Neusser Musicalwochen, Diana war 2021 erstmals dabei.
Yola Kirsten (20, links im Bild) und Rebecca Griese (17, rechts) haben die Rolle der „Tamlin“ erschaffen und freuen sich, sie abwechselnd nun auch auf der Bühne lebendig werden zu lassen. „Sie ist die ältere Schwester des großen Stars Isobel. Sie übernimmt Verantwortung und sorgt dafür, dass es Isobel immer gut geht. Sie nimmt auch hin, von ihrer Schwester wenig wertschätzend behandelt zu werden“, erzählt Yola. „Spannens wäre es, wenn Tamlin es versuchen könnte, aus diesem Schatten herauszutreten und sich mit ihren Talenten auch zu entfalten“, findet Rebecca…
Sie gehört zu den erfahrensten Ensemblemitgliedern der Neusser Musicalwochen 2022: Elza Amanuel (21) ist zum vierten Mal bei der Gemeinschaftsproduktion der Neusser Musikschule und der Alte Post dabei. Beide Neusser Kulturinstitute stellen seit 2003 Musicalproduktion auf die Beine, die vom epischen Musiktheater bis zum Broadway-„Kracher“ reichen. Die Darstellenden werden in Castings ermittelt und erhalten keine Gage – dafür aber ein qualifiziertes Schauspiel-, Tanz- und Gesangstraining in hoch aufwendigen Probemonaten, für die man gerne Abende, Wochenenden, Ferienwochen einsetzt. Entsprechend hochwertig und professionell werden die Ergebnisse, die Jahr für Jahr das Publikum begeistern.
2022 kommt eine Eigenproduktion auf die Bühne. „This is me – Der Vorhang fällt“ spielt hinter den Kulissen der Zirkuswelt und arbeitet mit großen klassischen und aktuellen Pop-Songs, die für das Stück arrangiert werden. Die agierenden Figuren wurden von den Darstellenden in Workshops mitentwickelt und so ist die Vorfreude groß, diese Charaktere nun auch auf der Bühne darzustellen. Elza überzeugte im vergangenen Jahr in „Hairspray“ als „Li`l Inez“ und schlüpft diesmal in die Rolle der „Mika“. Sie steht halb für den Zirkus- und halb für die Außenwelt. Besonders begeistert ist Elza von der Musikauswahl und freut sich u.a. auf ihr Solo zum Police-Song „Everything she does is magic“.
Wie das klingt und wie „Mika“ den Spagat zwischen den beiden Welten meistert, kann man ab dem 19. August im Kulturforum Alte Post erleben.
Tom Eichhorn ist gerade mal 16 Jahre alt und bringt bereits zwei Jahre Gesangs- und Theatererfahrung mit. Er nimmt mit großer Sing- und Spielfreude an Kursen und Produktionen der Musikschule Neuss und der Alten Post teil – also jener beiden Institute, die seit beinahe drei Jahrzehnten die Neusser Musicalwochen auf die Beine stellen.
In der Musikschule hat Tom Unterricht bei Eddy Schulz, in der Alten Post gehört er dem Jugendensemble von Dennis Palmen an. Mit diesen Erfahrungen im Gepäck ging er zum Casting für die diesjährigen Pop-Musical-Eigenproduktion „This is me – Der Vorhang fällt“ – und ergatterte die Rolle des „Brandon“, die er selbst mitentwickeln kann. „Diese Figur ist als Findelkind im Zirkus aufgewachsen und fühlt sich in dieser Welt sehr wohl“, beschreibt Tom sein Bühnen-Ich. „Brandon brennt für den Zirkus und ist zugleich ein sehr empathischer Mensch, quasi die gute Seele der Truppe.“ Gute Stimmung ist auch Tom wichtig, und die findet er im Ensemble: „Es ist ein total schönes Miteinander, auch mit dem Leitungsteam, wir erleben eine harmonische Dynamik“.
„Sie ist tiefgründig, mysteriös und ambivalent“, verraten Lieselotte Kons (25) und Sophie Halbhuber (20) über „Camille“. Diese Rolle haben sie im Workshop für die Musicalwochen 2022 entwickelt – und dürfen sie nun auch abwechselnd selbst darstellen. In fünf bzw. vier Produktionen haben Lieselotte und Sophie bereits mitgewirkt, im vergangenen Jahr überzeugten sie als „Velma von Tussel“ und „Penny Pingelton“ als laute und schrille Figuren in „Haispray“.
Das aktuelle Stück „This is me“ ist zwar angesiedelt in der Zirkuswelt, jedoch alles andere als eine Zirkusaufführung. Vielmehr wird das Publikum hinter die Kulissen mitgenommen. Dort gibt es sehr unterschiedliche Charaktere. „Camillie ist ein berührendes Talent“, beschreibt es Lieselotte, „sie wird von den anderen als Glaspuppe bezeichnet“. Insofern „ist es für uns jetzt eine große Herausforderung, die Fragilität der Figur Camille über sehr feines Schauspiel und in ruhigen Balladen `rüberzubringen“. „Das ist eine echte Weiterentwicklung und das Regieteam unterstützt uns dabei wirklich super“, sind sie sich die Beiden einig. Wie sehr die von ihnen verkörperte „Camille“ das Publikum berührt, kann man herausfinden bei den Neusser Musicalwochen 2022.
Die beiden Castingtermine am 9. und 24. April waren sehr ergiebig: Das Leitungsteam der Musicalwochen 2022 möchte mit 23 Teilnehmenden zusammenarbeiten! Ihren Probenplan haben alle Mitwirkenden bereits erhalten – so können sie sich auf die Termine einstellen und wissen, welcher Aufwand auf sie zukommt.
Los geht es mit zwei Wochenendworkshops im Mai. Zunächst erfahren die jungen Talente, welche Text- und Musikvorschläge das Team schon vorbereitet hat. Diese können von den Teilnehmenden ergänzt werden. So entsteht ein Ablauf, der in einem weiteren Workshop verfestigt und zum „probefertigen“ Stück verdichtet wird.