Die ausverkaufte Premiere von „Hairspray“ wurde am Freitag in der Stadthalle vom Publikum gefeiert. Die schrille Show überzeugte und begeisterte. Für die Vorstellungen heute (Samstag, 20 Uhr) und morgen (Sonntag, 15 und 20 Uhr) gibt es noch wenige Restkarten.
Eindrücke aus der Stadthalle Neuss, fotografiert von Hanne Brandt:
Noch wenige Karten gibt es für die vier Hairspray-Aufführungen am kommenden Wochenende (3., 4. und zweimal 5. September). Das Ensemble und die Band proben inzwischen auf der Bühne der Stadthalle.
Die ursprünglich für das Globe-Theater gedachte Inszenierung wurde „in die Breite gezogen, das eröffnet viele neue Möglichkeiten“, sagt Regisseur Sven Post. Auch Choreografin Victoira Wohlleber ist glücklich mit der Situation: „Unsere Darstellerinnen und Darsteller haben jetzt mehr Platz zum Tanzen. Frontalbühnen sind für Musicals gut geeignet. Teilweise sind aus fünf Reihen zwei geworden, so können alle besser gesehen werden.“ Eddy Schulz als musikalischer Leiter findet: „Die Band ist durch den Umzug in die Stadthalle noch präsenter auf der Bühne positioniert als das in den letzten Jahren der Fall war. Die Akustik in der Stadthalle ist klasse. Die technische Herausforderung wird sein, ein wenig von der kuschelige Atmosphäre aus dem Globe Theater zu übertragen“.
Nach dem eher düster anmutenden Werk Alice 2019 war es den Machern der Musical-Wochen ein Anliegen, „wieder eine schrille und unterhaltsame Inszenierung zu machen“, so Sven Post. Dennoch sollte sie etwas Tiefgang haben, so viel die Wahl auf Hairspray. „Oberflächlich gesehen ist es eine quitschbunte Muiscal-Komödie“, so der Regisseur, „aber genau genommen behandelt das Stück Themen wie Body Shaming und Rassismus.“
Die Bühnenelemene führen von der Highschool über die Fernsehshow bis zum Waschsalon von Tracys Mama und wurden von der Neusser Künstlerinnen Lina und Claudia Ehrentraut gestaltet.
Sven Post hat übrigens das reale Vorbild für die in Hairspray bedeutsame „Corny Colling Show“ recherchiert: Es ist die „Buddy Deane Show“, die 1957-1964 in Baltimore im Privatfernsehen lief. Hairspray-Autor John Waters war Fan dieser realen TV-Show und erlebte mit, wie sich Jugendliche jeglicher Hautfarbe verbündeten, um gemeinsam tanzen zu dürfen. Dieser Traum zerplatzte – wurde aber in seinem später geschriebenen Drehbuch wahr. „Hairspray“ kam 1988 in die Kinos, die Musicalversion erschien 2002 am Brodway.
Sergio Abajur ist für die Outfits verantwortlich. Seine phantastischen Kostüme entführen in die Zeit der 1960er Jahre – entsprechend werden auch die Frisuren und das Makeup angepasst.
Seit heute (19. August) kann man „Hairspray“-Tickets kaufen! Dies gab das Leitungsteam am Mittag im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt.
(v.l.) hintere Reihe: Holger Müller (Musikschule), Lieselotte Kons (Darstellerin), Hans Ennen-Köffers (Alte Post), Dr. Volker Gärtner (Hauptsponsor: Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss), Kyriaki Sismanidou (Darstellerin)
sowie vorne sitzend Jannike Münstedt (Bandleitung und Musik-Assistenz), Sonja Klempert (Regie-Assistenz).
Beim Pressegespräch wurde deutlich, wie sehr sich alle Beteiligten nun auf die Aufführungen am 3., 4. und 5. September in der Stadthalle freuen. Hans Ennen-Köffers (am 19. August auf den Tag genau 30 Jahre bei der Alten Post beschäftigt) hob den Zusammenhalt im Ensemble hervor: „Bei den Proben spürt man eine unglaublich starke Energie.“ Diese zu halten, war aufgrund der vielen Verschiebungen unter Pandemiebedingungen gar nicht so einfach. Doch nun fühlen sich alle auf der Zielgeraden. Holger Müller hob als Leiter der Musikschule die Vernetzungen hervor, die es seit nunmehr 25 Jahren „Neusser Musicalwochen“ gibt. Viele Talente wurden hier entdeckt und bleiben der Neusser Kulturszene auf vielfältige Art und Weise erhalten. Diese zu fördern ist der Sparkasse Neuss ein wichtiges Anliegen, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Volker Gärtner betonte. „Ohne die finanzielle Unterstützung durch die Jubiläumsstiftung wären die Musicalwochen in der Form gar nicht durchführbar“, unterstrich Hans Ennen-Köffers.
Was die Besucherinnen und Besucher der Aufführungen erwartet, demonstrierten Lieselotte Kons („Velma von Tussel“) und Kyriaki Sismanidou („Motormouth Maybelle“) auf eindrucksvolle Weise mit ihren Solo-Darbietungen. Die von ihnen im Stück dargestellten Charaktere stehen für gegensätzliche Welten: Das „weiße“ Amerika auf der einen Seite, das an Rollenklischees und alten Vorstellungen festhält – das „bunte“ Amerika auf der anderen Seite, aufgeschlossen und frei von Vorurteilen.
Es ist aufregend, das Stück auf der großen Stadthallenbühne (statt wie gewohnt im kuscheligen Globe-Theater) aufzuführen, unterstrichen Regie-Assistentin Sonja Klempert und Musik-Assistentin Jannike Münstedt. Spielszenen, Choreographien und Bühnenelemente wurden entsprechend angepasst. So heißt es am 3. September um 20 Uhr endlich „Bühne frei für Hairspay“.
Buch von Marc O’Donnel, Thomas Meehan Musik von Marc Shaiman Liedtexte von Scott Wittman, Marc Shaiman
Basierend auf dem New Line Cinema Film, Drehbuch und Regie: John Waters
Vorstellungen in der Stadthalle Neuss
Premiere: 03.09., 20 Uhr Weitere Termine: 04.09., 20 Uhr 05.09., 15 und 20 Uhr
Ein Stück gegen jegliche Diskriminierung und für mehr Toleranz- Ein korpulentes Mädchen erfüllt sich gegen alle Widerstände einen großen Traum: Das klingt wie eine charmante Teenager-Komödie. HAIRSPRAY hat jedoch mehr zu bieten als Humor und schrille Figuren mit hochtoupierten Haaren. Das Musical zeigt auch einen Blick auf ein Amerika, in dem Rassendiskriminierung Alltag war. Mit Mitteln der Musik gewinnen die Teenager den Kampf um Gleichberechtigung. Angesichts der aktuellen Haltung auch in unserem Land erscheint dies utopisch, zeigt aber auch, wie zeitgemäß das Musical noch immer ist.
Tracy Turnblad: Tamara Jäger, Antonia Krapp Edna Turnblad: Marc-Oliver Teschke Wilbur Turnblad: Sven Post Penny Pingelton: Sophie Halbhuber Prudy Pingelton: Viviane Albert Amber von Tussel: Natalia Stellmach Velma von Tussel: Lieselotte Kons Corny Collins: Nico Ramon Kleemann Corny Collins: Jón Kleinehanding Link Larkin: Nikolaus Kons Motormouth Maybelle: Kyriaki Sismanidou Seaweed: Vithurshan Baskaran Seaweed: Yusuf Ince Spritzer: Frank Gärtner Mr. Pinky: Hans Ennen-Köffers Direktorin: Fadime Arslanmirza Li`l Inez: Elza Amanuel Cindy Watkins: Finia Hamann Gilbert: Renushan Ranganathan Duane: Theivagaran Srikanthan Kandidation: Zoe Beyschmidt Lynne: Mayra Baumgardt Tammy: Emily Weiner Sandra: Frida Stach Brenda: Sonja Klempert Sketch: Kyriaki Sismanidou Shelley: Diana Hartwig IQ: Svenja Kothen Lou Ann: Yola Kirsten Swing: Yusuf Ince
Backingchor
Sopran: Daria Azadi, Dorina Joch Alt: Kati Mühlenbein, Lena Joy Gitzinger Tenor: Oskar Willen, Jón Kleinehanding
Band
Trompete: Lucas Jansen Altsaxophon: Ina Neuschl Tenorsaxophon: Christoph Stienen Posaune: Alina Loy Keyboard: Florian Heuvelmann Gitarre: Jonas Salamon Bass: Tim Heins Drums: Adrian Benten
Intensive Probenphase bei den Neusser Musicalwochen
Schrill wird es Anfang September auf der Bühne: Endlich hat das Musical „Hairspray“ Premiere! Pandemiebedingt wurden die Aufführungen zweimal verschoben. Jetzt kann das Publikum endlich die temporeiche neueste Produktion der „Neusser Musicalwochen“ erleben. Die Frage ist nur noch: wo?
Das Publikum wird ins US-amerikanische Baltimore der 1960er Jahre entführt. Dort träumt die Teenagerin Tracy Turnblad von einem Auftritt in ihrer Lieblings-Fernsehshow. Ihr tänzerisches Talent ist groß – aber optisch entspricht sie nicht dem Schönheitsideal. Selbstbewusst und kämpferisch sprengt sie das Korsett dieser Normen und öffnet damit auch gleich ihren afro-amerikanischen Freundinnen und Freundinnen die Tür zur TV-Talente-Sendung.
Rassentrennung, Diskriminierung, Kampf um Gleichberechtigung – das Stück beamt uns 60 Jahre zurück und ist doch zugleich hochaktuell. Optisch zeigt es uns die wilden Sixties mit entsprechenden Anzügen, Kleidern und wilden Hochschlagfrisuren. Auch musikalisch ist die Aufführung – mit viel Drive und schwindelerregenden Choreographien – eine mitreißende Zeitreise. Das große Ensemble, die Band, der Chor – alle fiebern der Premiere und den darauf folgenden Auftritten entgegen.
Am 3. September hat „Hairspray“ Premiere! Die Probearbeiten (hier im RomNEum) laufen auf Hochtouren. Fotos: B.Wilms
Die nunmehr zwei Jahre dauernde Probenarbeit verlangte dem gesamten Team eine Menge ab. Immer wieder gab es Unterbrechungen. Die Termine fanden größtenteils online oder – mit ganz viel Abstand – unter freiem Himmel statt. Aktuell probt das Ensemble im RomaNEum und in der Alten Post. Die Musicalwochen sind 1995 aus der Kooperation der beiden Institute (Musikschule und Kulturforum) entstanden und haben bisher 21 gefeierte Produktionen hervorgebracht, zuletzt „Alice“ 2019. Lohn für die Darstellenden – die zuvor ein Casting durchlaufen haben – ist die Ausbildung, die sie während der Erarbeitung des Stückes erfahren. Nun können die jungen Talente in „Hairspray“ ihre Begeisterung für Gesang, Musik, Tanz und Schauspiel versprühen. Während der Proben werden alle aktuellen Hygienevorschriften strengstens eingehalten. Diesen großen Aufwand nehmen die Beteiligten gerne in Kauf, denn sie wollen das Stück endlich auf die Bühne bringen und die Zuschauerinnen und Zuschauer begeistern.
Liebe Leserin, lieber Leser: Was fehlt in diesem Bericht? Genau. Der Veranstaltungsort! Und der wird an dieser Stelle auch noch nicht verraten! Bitte verfolgen Sie weiterhin die Berichterstattung in der Presse und auf unserer Website und erfahren Sie mehr über Ort, Aufführungstermine und den Ticket-Verkauf. Bleiben Sie gespannt…
Nach einer Pause zum Jahreswechsel sind die „Hairspray“-Darstellenden jetzt wieder fleißig und treffen sich an den Wochenenden online mit Choreografin Vica Wohlleber. Tänze und Bewegungsabfolgen sollen schließlich nicht einrosten und abrufbar sein, wenn das Musical aufgeführt werden kann…
Die Musicalwochen 2020 bringen „Hairspray“ ins Neusser Globe. 33 Kandiatinnen und Kandidaten haben am 8./9. Februar am Casting teilgenommen – und es waren viele erfolgversprechende Talente dabei.
Sven Post (Regisseur) und Edwin Schulz (musikalischer Leiter) blicken zuversichtlich auf die kommenden Probenmonate. Die Rollenverteilungen werden in den nächsten Wochen festgelegt. Übrigens: Einige männliche Darsteller könnte die Produktion noch gebrauchen. Also hier ein Aufruf an die Jungs: Wer sich gerne bewegt und tanzt, kann sich gerne noch nachbewerben. Bei „Hairspray“ werden ausdrücklich auch Leute gesucht, die optisch von der „Norm“ abweichen dürfen.
Für die 2020er Musicalproduktion „Hairspray“ der Neusser Musicalwochen im Globe Theater werden engagierte und talentierte DarstellerInnen ab 15 Jahren mit intensiver Gesangs- und Tanzerfahrung gesucht.
Für die Auditions müssen vorbereitet werden:
1 moderner Theatermonolog
1 Musicalsong
1 Popsong
Mindestens einer des Songs in deutscher Sprache.
Bitte beachten:
Hauptprobentag ist samstags 10-18 Uhr. Darüber hinaus gibt es Gesangs- und Tanztraining nach Absprache. In den Sommerferien gibt es eine verpflichtende, tägliche Probenphase vom 20.07.-11.08.2020. In der Endprobenwoche vom 29.08.-08.09.2020 wird ebenfalls jeden Abend geprobt.
Anmeldeschluss: 02.02.2020
Die Bewerbungsunterlagen (siehe unten) mit Noten für die Klavierbegleitung während des Castings müssen bis zum 02.02.2020 im Kulturforum Alte Post oder im RomaNEum eingegangen sein.
Vorsprechen: 08.02./09.02.2020 (evtl. 07.02.2020 für Choreographie) Ort: Kulturforum Alte Post
Die Produktion dient der vorberuflichen und studienvorbereitenden Orientierung. Daher werden keine Gagen gezahlt.
Fragen zum Casting: Eddy Schulz, Musikalischer Leiter, edschulz88(at) googlemail.com