Die Neusser Alice ist kein „Kindermärchen“. Sie spricht ein jugendliches und erwachsenes Publikum an. Die Faszination der literarischen Vorlage liegt für die Macher der Produktion einerseits in der phantastischen Wunderwelt und ihren Figuren, andererseits in der entwicklungspsychologischen Symbolkraft. Wir begleiten Alice auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Dabei blicken wir zurück in die Entstehungszeit der Story und damit in eine viktorianische Gesellschaft, die erste Ansätze der modernen Psychologie begeistert aufnahm und verarbeitete.
Vor diesem Hintergrund erlebt sich die gemobbte Alice im Wunderland dreigeteilt. Zu Beginn sucht sie ihren Weg ohne Ziel und ohne „Sich-selbst-bewusst-zu-sein“. Sie reift im Verlauf des Stückes zu einer sich selbst akzeptierenden „erwachsenen“ Persönlichkeit.
Begleitet von Dideldi und Dideldum trifft Alice die grinsende Katze, die nervige Herzogin, den verrückten Hutmacher, die köpfende Herzkönigin mit ihrem absurden Spielkartenheer und viele weitere Figuren aus der der Lewis Carroll-Welt – all dies modern und zeitgemäß übersetzt.